Luftbildarchäologie 2023

Im Frühjahr und im Frühsommer gab es immer wieder Regenschauer. Das Getreide wuchs gleichmäßig und ohne Kontraste, ein einziger Prospektionsflug blieb ohne positive Ergebnisse.

In GoogleEarth entdeckte Heinz-Dieter Freese an der Südgrenze Niedersachsens in der Gemarkung Schwege einen Kreisgraben als Bewuchsmerkmal. Der Durchmesser beträgt etwa 40 Meter, die Grabenbreite 2 Meter. Nicht ganz mittig sehen wir eine ovale dunkelgrüne Stelle etwa 9 x 5 Meter, ein Wasserloch?

Sehr verdächtig und auf „Neuzeit“ hinweisend sind die Lage unmittelbar am landwirtschaftlichen Gehöft, sowie die sichtbaren Gräben, die scheinbar (Verbindung nicht gesichert) von der Kreisgrabenanlage hinausführen.

Bei einer Ortsbesichtigung (Freese) konnte sich der Eigentümer Albert Brandmann nicht an Erdarbeiten in diesem Bereich erinnern. „Dort lagen einige kleine Teiche (sic!), aber bestimmt nichts Archäologisches!“

Vermutlich handelt es sich um eine Einfriedung aus dem 16.-19. Jh., als es noch keine Metallzäune gab. Mit dem Wassergraben wurde ein Speicher (gegen Mäuse) umzogen. Oder ein Bienenstand (Haus-Lagd) oder eine Geflügelhaltung. Man konnte auch Weidevieh nachts darin aufstallen.

Heinz-Dieter Freese