Bei einem archäologischen Prospektionsflug am 14. Juli entdeckten Pilot Hartmut Merten, Lüneburg, und Heinz-Dieter Freese sehr auffällige Bewuchsmerkmale in einem Weizenfeld bei Nassennottorf, Ldkr. Uelzen, – es sieht fast so aus wie Blindenschrift.
Die hellen Punkte sind als Gruben unter dem Getreidefeld zu deuten. In einer frühsommerlichen Abtrocknungsphase bildeten sie grüne Flecken in einem gelben Getreidefeld. In dieser Spätphase nehmen sie die hellgelbe Farbe an, während das übrige Feld bereits abdunkelt ist. So sagt es das Lehrbuch für Luftbildarchäologie. Und so zeigte es sich an diesem heißen Juli-Abend sowohl aus der Luft als auch bei einer Feld-Begehung gleich im Anschluss an den Prospektionsflug.
Bei einer Probegrabung am 4. September wurde eine der Gruben angeschnitten. Aus oberen Schichten der Abfallgrube konnte das Grabungsteam ein glattes Kegelhals-Randstück sowie das Randstück einer sogenannten Kalenderbergschale bergen.
Die Grube ist also am Ende der Jüngeren Bronzezeit beziehungsweise zu Beginn der frühen vorrömischen Eisenzeit verfüllt worden. Das dritte Foto vom 18. Juli zeigt als „Landschaftskunst“ zwei halbrunde Beregnungsanlagen.