Ausschreibung
Studienpreis des Freundeskreises für Archäologie in Niedersachsen 2026 (Bachelor)
Der archäologische Studienpreis des Freundeskreises für Archäologie in Niedersachsen (FAN) wird seit 2017 jährlich vergeben. Ziel ist die Förderung von jungen Forschenden in der Archäologie.
Neben einem Preisgeld in Höhe von 700,- EUR erhalten die Preisträgerinnen und Preisträger Gelegenheit, ihre Forschungsergebnisse in einem Vortrag auf der FAN-Jahrestagung des zu präsentieren. Der FAN-Studienpreis wird durch die Familienstiftung Manfred Blödorn (Haspa Stiftung Hamburg) ausgelobt.
Bewerben können sich Absolventinnen und Absolventen von Universitäten und Hochschulen mit Abschlussarbeiten, die einen Bezug zur Archäologie in Niedersachsen haben. Eine Eingrenzung auf bestimmte Teilgebiete der Archäologie bzw. Ur- und Frühgeschichte oder Numismatik besteht nicht. Prämiert werden können sowohl Materialvorlagen als auch Forschungen zu überregionalen und methodischen Fragestellungen aus dem gesamten inhaltlichen und chronologischen Spektrum – von der Altsteinzeit bis in die Neuzeit. Die eingereichten Abschlussarbeiten müssen zwischen dem Wintersemester 2022/2023 und einschließlich Sommersemester 2025 abschließend bewertet worden sein (Annahme der Arbeit).
Über die Verleihung entscheidet eine Fachjury aus Wissenschaft und Denkmalpflege. Es gelten die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Für die Bewerbungen bzw. Vorschläge müssen bis zum Einsendeschluss vollständig vorliegen:
- Lebenslauf
- Zeugnis oder Bestätigung, dass die Arbeit angenommen wurde
- Bachelorarbeit in deutscher oder englischer Sprache als PDF
- Kurzbeschreibung der Arbeit inkl. Titel in max. 500 Wörtern
- Empfehlungsschreiben (Einreichung auch ohne möglich)
Bitte schicken Sie Ihre Bewerbung per E-Mail an info@freundeskreis-fuer-archaeologie.de
Einsendeschluss ist der 20.11.2025
Für Fragen zur Ausschreibung wenden Sie sich bitte an Dr. Utz Böhner (utz.boehner@nld.niedersachsen.de).
Der Preis wird am 7. März 2026 auf der Jahrestagung des FAN in Eystrup verliehen.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung – viel Erfolg!
Bewerberinnen und Bewerber mit Master-Abschluss oder Promotion verweisen wir auf den Studienpreis für Denkmalpflege und Archäologie in Niedersachsen der VGH:
https://denkmalpflege.niedersachsen.de/aktuelles/nachrichten/studienpreise-furdenkmalpflege-
und-archaologie-in-niedersachsen-2024-223579.html
Bisherige Preisträger*innen
2024: Annika Werner (Bachelor)
Annika Werner absolvierte ihr Bachelor-Studium an der Georg-August-Universität in Göttingen. Nebenbei war sie als studentische Hilfskraft am Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege in Hannover tätig, wo sie bereits kleinere keramische Auswertungen und digitale Grabungsaufarbeitung durchführen konnte sowie Grabungserfahrung in Königsdahlum, Iseshusen, Pöhlde und Kloster Lamspringe sammeln konnte. Während des Studiums absolvierte sie ein Praktikum am Landesmuseum Hannover. Ihr Masterstudium der Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit sowie der prähistorischen Archäologie macht sie derzeit an der Martin-Luther-Universität in Halle (Saale).
2023: Lennart Jürges (Bachelor)
Den FAN-Studienpreis erhält Lennart Jürges für seine ausgezeichnete Bachelorarbeit, die sich mit der spätmittelalter/frühneuzeitlichen Göttinger Landwehr, eines der größten Geländedenkmale Niedersachsens, beschäftigt, das er auf der Grundlage der publizierten Literatur, eigenen Geländeaufnahmen und GIS-gestützter Auswertung von Fernerkundungsdaten und erstmalig auf Landwehrsysteme angewandten Sichtbarkeitsanalysen neu bewertet. Mithilfe einer gründlichen Bestandsaufnahme und Analyse konnte Herr Jürges weitere Bestandteile der Landwehr identifizieren, in ihrer ursprünglichen Funktion eingrenzen und neue Interpretationsansätze vorstellen.
2022: Martha Görlitz (Bachelor)
Im Rahmen ihrer B.A. Arbeit behandelt Martha Görlitz „Ein kaiserzeitliches Gewebe vom Bohlenweg I (Le) aus dem Lengener Moor bei Hollriede, Ldkr. Ammerland“. Frau Görlitz setzt sich zum Ziel, für einen bisher unbearbeiteten Geweberest aus dem Lengener Moor die Auffindungsgeschichte zu ermitteln und daran anschließend eine Gewebeanalyse durchzuführen.
2021: Timo Feike (Master)
Im Rahmen einer Masterarbeit im Studiengang Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg über „Die Keramik des Marktplatzes von Stendal“ wurden von Herrn Feike die Keramikfunde des 12. bis 14. Jh. der archäologischen Ausgrabung des Marktplatzes in Stendal von 2016 aufgearbeitet. Mit der Bachelor-Thesis „Wege in den Harz“ erforschte Herr Feike die mittelalterliche Besiedelung des Unterharzes am Beispiel des Selketals.
2020: Alexandra Philippi (Master)
Ihren Vortrag zur Jahreshauptversammlung präsentierte sie coronabedingt als livestream auf youtube: „ Zwischen Michelsberg und früher Trichterbecherkultur. Neue Forschungen zum Erdwerk von Müsleringen“. Im Rahmen einer Masterarbeit am Seminar für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Göttingen bearbeitete Frau Philippi die jungneolithischen Erdwerke zwischen Leine und Weser. Seit 2020 arbeitet Frau Philippi am Niedersächsichen Landesamt für Denkmalpflege imProjekt Denkmalatlas Niedersachsen.
2019: Nadja Lüdemann (Master)
Ihr Vortrag auf der Jahreshauptversammlung lautete: „Stehend in die Ewigkeit? Der spätmesolithische Begräbnisplatz von Groß Fredenwalde (Uckermark, Brandenburg) im Lichte neuerer Forschung‟. Im Rahmen einer Masterarbeit am Seminar für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Göttingen bearbeitete Frau Lüdemann eine mesolithische Bestattung in aufrecht stehender Position, die in ganz Europa bislang ohne Parallele ist. Seit 2020 arbeitet Frau Lüdemann am Niedersächsichen Landesamt für Denkmalpflege im Projekt Denkmalatlas Niedersachsen.
2018: Andreas Kotula (Promotion)
Sein Vortrag auf der Jahreshauptversammlung lautete: „Der Übergang vom Spätmesolithikum zum Frühneolithikum in der Norddeutschen Tiefebene‟. Im Rahmen einer Promotion am Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Universität Götingen untersuchte Herr Kotula den Prozeß der Neolithierung im 6. und 5. Jt. im Horizont der Swifterbant-Kultur. Seit 2019 ist Herr Kotula wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Ur- und Frühgeschichte Universität Göttingen.
2017: Jonas Enzmann (Master)
Sein Vortrag auf der Jahreshauptversammlung lautete: „Die Verbreitung von Drehmühlen aus Eifeler Basaltlava im nordwesteuropäischen Barbaricum während der Römischen Kaiserzeit“. Im Rahmen einer Masterarbeit am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Christian Albrechts Universität Kiel wertete Jonas Enzmann 1.541 publizierte Basaltlavafunde von 206 Fundstellen im Barbaricum aus. Seit 2018 ist Herr Enzmann Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung.