Luftbildarchäologie 2014

Ein unterirdischer Grabenverlauf bildet den grünen Strich (positives Bewuchsmerkmal) in einem Getreidefeld der Gemarkung Wilkenburg, Landkreis Region Hannover.

An einem trüben Novembertag des Jahres 2014 sah Heinz-Dieter Freese im Luftbildarchiv des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege dieses Foto von Otto Braasch mit der perfekten „runden Ecke“ und erkannte darin ein römisches Marschlager. Das „Römerlager Wilkenburg“ (google) entwickelte sich in den Folgejahren zum Mega-Projekt der niedersächsischen Archäologie.

Durch eine wunderbare Fügung ist die Fläche des Marschlagers (markierter Bereich) am Stadtrand von Hannover noch nicht bebaut. Foto: Freese 2015 aus einer ungewohnten Perspektive.

Bis 2021 wurde kein weiteres Marschlager in Niedersachsen nachgewiesen, trotz tausendfacher Suche auf GoogleEarth nach ähnlichen „runden Ecken“.

  • Die Google Earth-Befliegungen haben den Nachteil, dass sie leider nie im heißen Hochsommer durchgeführt werden.
Links: Sachsens Innenminister Markus Ulbig.
  • Im Oktober erhielt Heinz-Dieter Freese für die „Luftbildarchäologie in Niedersachsen“ den Deutschen Preis für Denkmalpflege durch die Deutsche Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Die feierliche Preisverleihung fand statt im Krönungssaal des Aachener Rathauses.

Kurios: In seiner Laudatio schrieb der Landesarchäologe Dr. Henning Haßmann: „Wo viele sofort ein Römerlager erkennen wollen, hält er sich zurück…“

Einen Monat später identifizierte H.-D. Freese das Marschlager Wilkenburg.