Erdwerksforschung

Es handelt sich um aufwändig konstruierte Graben- und Wallsysteme, die in der Jungsteinzeit errichtet wurden. Die ersten Anlagen finden wir im Pariser Becken um 4400 v. Chr.  Große Bauwerke entstanden noch während der späten Michelsberger Kultur (Stufe MK V, um 3700/3600 v. Chr.). Der FAN hat einen starken Bezug zur Erdwerksforschung in Niedersachsen. In den Jahren 2009 bis 2013 wurde das neolithische Erdwerk von Müsleringen, Gem. Stolzenau, im Landkreis Nienburg, zusammen mit der Universität Hamburg, ausgegraben und erfoscht. Bei Luftbildbefliegungen und Auswertung von Orthofotos werden immer neue Strukturen entdeckt. 2018 das Erdwerk von Wellie, Gem. Steyerberg an der Weser. In den Jahren 2019 bis 2021 ist eine ganze Reihe weiterer Erdwerke entdeckt worden. Über die Aktivitäten des FAN an der Beusterburg bei Betheln, Landkreis Hildesheim, wird in der FAN-Post 2021 berichtet.

Von Alexandra Philippi werden im Denkmalatlas Niedersachsen die Monumentalen Erdwerke zwischen Weser und Leine beschrieben.

Müsleringen, Arkadenrandgefäß (links) und Trichterrandgefäß mit umlaufenden Fingernageleindrücken unterhalb des Randes. Foto: A. Philippi

Neolithische Erdwerke an denen der FAN Prospektionen bzw. Grabungen durchgeführt hat:

Der FAN und die Erdwerke

Aus 3 Quellen speist sich das Engagement des FAN im Bereich Erdwerksforschung:

  1. Die Luftbildarchäologie: FAN-Mitglied Heinz-Dieter Freese entdeckte die Erdwerke Müsleringen (2008) und Wellie (2018).
  2. Die Fachwissenschaft: FAN-Mitglied Dr. Benedikt Knoche hat als Wissenschaftlicher diverse Beiträge zum Thema verfasst (s.o.) und koordiniert im FAN die Aktivitäten. FAN-Mitglied Alexandra Philippi M.A. schrieb 2020 Ihre Masterarbeit über Die Fundstelle Müsleringen, Ldkr. Nienburg (Weser) und die jungneolithischen Erdwerke im Leine-Weser-Gebiet.
  3. Die Heimatkunde: FAN-Mitglied Jörg Friede-Buchholz hat sich mit der Beusterburg im Hildesheimer Wald beschäftigt und dazu eine homepage erstellt. Die Datierung der Gräben und Wälle in die Jungsteinzeit ist noch nicht gesichert. Aber wir gehen zur Zeit davon aus, dass es sich wohl um das älteste dreidimensional erhaltene Bodendenkmal Niedersachsens handelt.
Bei einer Exkursion am 27. April 2013 stellt Jörg-Friede Buchholz uns die Beusterburg vor Ort vor.