Denkmalpflege

In Niedersachsen ist die Denkmalpflege nicht zentral organisiert, wie in anderen Bundesländern, sondern auf viele Schultern verteilt. Man muss sich daher zunächst informieren, wer in der Region für was zuständig und der somit richtige Ansprechpartner ist. Anbei eine Übersicht über die Institutionen:

Das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege in Hannover mit seinen Außenstellen in Braunschweig, Lüneburg, Oldenburg, Goslar und der Forschungsstelle Altsteinzeit im paläon bei Schöningen ist eine Fachbehörde des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK). Neben der Ausweisung der Kulturdenkmale ist es vorwiegend beratend tätig, führt Schulungen durch und begleitet Planungsvorhaben sowie Großprojekte. Als außeruniversitäre Forschungseinrichtung setze es Schwerpunkte durch Forschungsprojekte. Zusätzlich unterhält eine Restaurierungswerstatt.

Die 101 Unteren Denkmalschutzbehörden (UDSchB) sind in den Kommunen angesiedelt, zumeist bei den Bauämtern. Hier sind grundsätzlich alle Anträge einzureichen, z.B. zur Suche mit techischen Hilfsmitteln (Metallsonden). Die unteren Denkmalschutzbehörden werden durch die Ehrenamtlich Beauftragten unterstützt. Die Eherenamtlich Bauftragten werden jeweils für eine Region bestellt und stehen als weiterer Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung.  

Die Oberste Denkmalschutzbehörde ist im Ministerium für Wissenschaft und Kultur angesiedelt und übt die Fachaufsicht über das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege sowie die Unteren Denkmalschutzbehörden aus.  

Zahlreiche Städte und Landkreise haben zusätzlich sogenannte Kommunalarchäologien eingerichtet (leider bei weitem nicht alle!), die jeweils mit einer Archäologin bzw. einem Archäologen ausgestattet sind. Manche Kommunalarchäologien begleiten nur die Planungsverfahren (Trägerschaft öffentlicher Belange, TÖB), andere mit etwas mehr Ausstattung betreuen auch die Sammler vor Ort und führen eigene Grabungen durch. Nur selten haben die Kommunalarchäologien gleichzeitig die Funktion der Unteren Denkmalschutzbehörde.   

Zusätzlich sind auch an den Landesmuseen in Hannover, Braunschweig und Oldenburg sowie in einigen Regionalmuseen wie z.B. im Museum Stade Archäologinnen bzw. Archäologen tätig. Auch von den Museen werden eigenständig Projekte durchgeführt und Ehrenamtliche betreut.Erste Schritte Wenn Sie sich mit der Struktur der Archäologie in Niedersachsen noch nicht auskennen und z.B. einen archäologischen Fund gemacht haben, sollten Sie wie folgt vorgehen:  

  • informieren Sie sich über den zuständigen Ansprechpartner vor Ort. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie sich jederzeit auch an eine der vier Bezirksarchäologien des NLD wenden.
  • informieren Sie sich über die gesetzlichen Grundlagen, wenn Sie die Archäologie zu Ihrem Hobby machen wollen.
  • Archäologische Funde müssen nach dem Denkmalschutzgesetz unverzüglich gemeldet werden. Was Sie bei einer Fundmeldung beachten müssen, erfahren Sie hier.
  • Bei der Suche mit technischen Hilfmitteln (z.B. Metallsonden) müssen Sie zunächst beim NLD einen Kurs absolvieren! Alles weitere erfahren Sie unter dem Beitrag Sondengänger Zertifizierung.

In einer Broschüre des Niedersächsische Landesamtes für Denkmalpflege können Sie sich weiter über das Thema Denkmalpflege informieren.